Jugendsozialarbeit

TEILHABE STATT AUSGRENZUNG ERFAHREN

Seit 1986 legt HILFE ZUR SELBSTHILFE einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf die gemeinwesenorientierte Jugendsozialarbeit in den Städten und Gemeinden der Landkreise Reutlingen und Tübingen. In derzeit sechs Einsatzorten wirkt die Mobile Jugendarbeit des Vereins in enger Abstimmung mit den Kommunen in einer Mischung aus aufsuchender Arbeit, Einzelfallhilfe, Cliquenbetreuung und Gemeinwesenarbeit der Ausgrenzung junger Menschen entgegen.
Daneben entwickelt der Verein bei Bedarf auch speziell auf die Situation von kleineren Gemeinden zugeschnittene Angebote der Jugendsozialarbeit.

MOBILE JUGENDARBEIT

Die Mobile Jugendarbeit versteht sich als niederschwelliges Angebot für junge Menschen, die ausgegrenzt und gesellschaftlich benachteiligt sind und von den herkömmlichen Angeboten der Jugendarbeit und Jugendhilfe nicht erreicht werden.

Wichtigstes Ziel ist es, diese jungen Menschen zu unterstützten und zu begleiten, um eine Verbesserung ihrer Lebenssituation zu erreichen. Sie sollen befähigt werden, ihre Probleme und Schwierigkeiten zu lösen, indem sie lernen ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern und ihre Stärken einzusetzen. Wichtig ist uns auch, dass alle Aspekte unserer Arbeit geschlechterdifferenziert praktiziert werden.

Wir erreichen die jungen Menschen durch aufsuchende Arbeit und regelmäßige Kontaktzeiten in den Büros. Diese Zugangswege werden mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten der AdressatInnen abgestimmt. Von ihnen müssen keine Vorleistungen erbracht werden. Damit das Vertrauen der jungen Menschen gewonnen und aufrechterhalten werden kann, werden persönliche Informationen vertraulich behandelt. Um die Ziele der Mobilen Jugendarbeit zu erreichen, sind vielfältige, auch auf die Einzelfälle bezogene Kooperationen unerlässlich.

DIE MOBILE JUGENDARBEIT STÜTZT SICH AUF DIE FOLGENDEN ARBEITSSCHWERPUNKTE, DIE VIER SÄULEN DER MOBILEN JUGENDARBEIT

  • Streetwork als regelmäßiges Aufsuchen der jungen Menschen an ihren Trefforten, als Gast in den räumlichen und sozialen Bezügen dieser Menschen, als andauerndes Kontaktangebot
  • Beratung und Einzelfallhilfe auf der Grundlage von Vertrauen und Vertrautheit, von Zeit und Geduld, von Freiwilligkeit und Akzeptanz
  • Begleitung von Gruppen und Cliquen als alltagsnahes Handeln in den sozialen Bezügen der jungen Menschen, geprägt von Akzeptanz bezüglich der jeweiligen Formen der Alltagsbewältigung
  • Gemeinwesenbezug und Sozialraumorientierung in Kooperation mit Bürgern, relevanten Institutionen und Gruppen als Beitrag zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur und der Lebensbedingungen der jungen Menschen

DIE SCHWERPUNKTE DER TÄTIGKEIT DER MITARBEITERINNEN IN DER MOBILEN JUGENDARBEIT LIEGEN

  • im Aufbau von Kontakten zu unserer Zielgruppe.
  • im Aufbau und der Pflege von Beziehungen zu den AdressatInnen der Arbeit, als Basis für die weitere Tätigkeit.
  • in der Entwicklung und dem Angebot praktischer Hilfen, die konkret auf die Situation der jungen Menschen zugeschnitten sind.
  • im Aufbau und der Mitarbeit an einer Vernetzungsstruktur im Sozialraum, die zur Verbesserung der Lebenssituation der jungen Menschen beitragen kann.

Wichtige Arbeitsprinzipien sind:

Freiwilligkeit

Die AdressatInnen entscheiden über die Art und den Umfang des Kontaktes. Die MitarbeiterInnen verstehen sich als Gäste in der Lebenswelt der jungen Menschen. Sie verstehen ihre Tätigkeit als Angebot.

Akzeptanz

Unabhängig davon, ob die AdressatInnen etwas an ihrer Lebenssituation verändern wollen, begegnen die MitarbeiterInnen ihnen mit Achtung und Wertschätzung ihrer Person. Sie bemühen sich um das Verständnis der Lebenssituationen und der Bedürfnisse der jungen Menschen und halten Kontakt.

Parteilichkeit

Die MitabeiterInnen orientieren sich an den Problemen, die die AdressatInnen haben und nicht an jenen, die sie eventuell verursachen. Sie übernehmen Lobby- und Interessenvertretungsfunktion.

Transparenz

Die MitarbeiterInnen verhalten sich den AdressatInnen gegenüber offen, ehrlich, und authentisch. Sie verdeutlichen, welche Absichten, Möglichkeiten und Grenzen ihr Handeln hat.

Die hier skizzierten Grundlagen werden der jeweiligen Situation vor Ort angepasst und auf die unterschiedlichen Verhältnisse zugeschnitten. Dies geschieht in enger Vernetzung mit den Auftraggebern und den vor Ort tätigen Personen und Institutionen.

 

Kontaktadresse:

MJA Reutlingen Innenstadt

Heide Barth, Janina Stupar, Jeanine Lettieri
Kanzleistr. 22
72764 Reutlingen

MJA Reutlingen Ringelbach

Martina Mast

MJA Bad Urach

Frank Nedoma
Neue Straße 15
72574 Bad Urach

MJA Tübingen-Innenstadt

Lea Leuze, Sofian Aggar
Europaplatz 25
72072 Tübingen

JUGENDSOZIALARBEIT IN KLEINEREN GEMEINWESEN UND IM LÄNDLICHEN RAUM

Seit 1998 bietet der Verein neben der mobilen Jugendarbeit mit seinem Jugendbüro-Konzept auch einen speziell auf die Situation von kleineren Gemeinwesen zugeschnittenen Arbeitsansatz der Jugendsozialarbeit an.

Das Jugendbüro-Angebot kann sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzen:

  • Entwicklung und Unterstützung von Ansätzen der Beteiligung Jugendlicher am Gemeinwesen und am politischen Leben
  • Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Strukturen für offene Jugendarbeit
  • Kooperation mit Schulen
  • Kooperation mit Vereinen und verbandlicher Jugendarbeit
  • Aufbau und Verbesserung der örtlichen Vernetzungsstrukturen

Aus dieser Vielzahl von Segmenten wird mit örtlicher Beteiligung ein spezifischer Auftrag erstellt, der in regelmäßigen Abständen überprüft wird. Bei der konkreten Umsetzung werden Ansätze der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und Elemente Mobiler Jugendarbeit verwendet.

Hilfe zur Selbsthilfe gGmbH

Rommelsbacher Straße 1
72760 Reutlingen