Die Empörung über die Situation im Strafvollzug und die Chancenlosigkeit der Strafentlassenen, die sie als ehrenamtliche Betreuer von Gefangenen erfahren hatten, veranlasste einen Kreis von Juristen, Sozialpädagogen und politisch engagierten Bürgerinnen und Bürgern um Karola und Ernst Bloch zur Gründung von HILFE ZUR SELBSTHILFE.
1971 war das Geburtsjahr unserer Einrichtung
Unsere langjährige Erfahrung aus der Arbeit mit straffällig gewordenen Menschenen hat uns gelehrt, dass Devianz (abweichendes Verhalten) ein vielschichtiges und widersprüchliches soziales Phänomen darstellt, das sich im Kontext gesellschaftlicher Rahmenbedingungen entwickelt und in der Regel einen Ausdruck unbewältigter Lebenslagen darstellt.
Derartige unbewältigte Lebenslagen können unterschiedlichste Ursachen haben: gesellschaftlich verursachte Probleme wie soziale Deklassierung, Ausgrenzung oder ein benachteiligtes Wohn- und Lebensumfeld können ebenso ausschlaggebend sein wie mangelnde individuelle Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Belastete Biographien und psychische Störungen können sie ebenso begünstigen wie inadäquate Selbstbehauptungsstrategien. Länger andauernde Eskalationsprozesse können ebenso von Bedeutung sein wie situativ außer Kontrolle geratene Konflikt- und Affektsituationen.
Infolgedessen sind wir der Überzeugung, dass eine soziale Organisation, die sich gegründet hat, um der Entstehung und Verfestigung von sozialer Benachteiligung, Desintegration und Straffälligkeit entgegenzuwirken, gleichermaßen durch praktische Straffälligenhilfe wie durch präventive Angebote wirken muss.
Aus diesem Grund bieten wir auf vielfältige Weise alltagsnahe Hilfen zur Bewältigung schwieriger und gefährdender Lebenslagen an.
Um dieses Ziel umsetzen zu können, nimmt HILFE ZUR SELBSTHILFE bewusst unterschiedliche Aufgabenstellungen wahr:
In der praktischen Umsetzung dieser Aufgabenstellungen orientieren wir uns an folgenden fachlichen Handlungsmaximen:
HILFE ZUR SELBSTHILFE zu leisten, erfordert ein hohes Maß an Fachlichkeit und dauernder Reflexion. Wir legen daher großen Wert auf kontinuierliche Fort- und Weiterbildung aller MitarbeiterInnen, kollegiale Beratung und Supervision.
Zur Umsetzung dieser Zielvorstellungen orientieren wir uns an folgenden organisatorischen Leitlinien: